Stimmungsbarometer 1. Quartal 2025: Ergotherapeuten deutlich pessimistischer
- Stimmungseinbruch bei Ergotherapeuten, erneut Plus bei Apothekern
- Negativ-Faktoren: Aktuelle Ereignisse neu in den Top 3
- Stimmung, Lage und Erwartung im Zeitverlauf
- Wirtschaftliche Lage und Erwartung in den heilberuflichen Fachgruppen

Die Stimmung der Heilberufler ist im 1. Quartal 2025 um 0,8 Punkte zurückgegangen. Mit einem Wert von -11,1 bleiben die Heilberufler damit insgesamt im zweistellig negativen Bereich.
Sowohl die Einschätzung der aktuellen wirtschaftlichen Lage als auch die Erwartung für die kommenden sechs Monate sanken jeweils leicht (minus 0,6 bzw. -0,9 Punkte).
Entwicklung der Stimmung in den Heilberufen
Am stärksten brach in diesem Quartal die Stimmung der Ergotherapeuten ein: Mit einem Minus von 13,2 Punkten liegt der Wert für diese Gruppe nur noch bei -12,4. Damit rutschen die Ergotherapeuten im Gruppenvergleich von Rang zwei auf Rang vier ab.
Die Physiotherapeuten verzeichnen erneut einen Stimmungsrückgang, wenn auch nicht so ausgeprägt wie im Vorquartal: Ihr Wert sank um 2,0 Punkte auf -6,4. Damit liegen sie auf Platz zwei der untersuchten Gruppen.
Die Stimmung der Heilpraktiker ging um 1,4 Punkte zurück. Damit sank der Stimmungswert in dieser Gruppe auf 6,2. Die Heilpraktiker sind aber weiterhin die optmistischste der untersuchten Heilberufler-Gruppen – und die einzige, deren Stimmung im positiven Bereich liegt.
Erholt hat sich dagegen die Stimmung der Logopäden, die im vergangenen Quartal eingebrochen war: Mit einem Plus von 3,0 Punkten liegen sie nun bei einem Stimmungswert von -11,7 und damit auf dem dritten Platz der sechs untersuchten Gruppen.
Ebenfalls gestiegen ist die Stimmung der Hebammen und Geburtshelfer, die ein Plus von 1,8 Punkten verzeichnen. Insgesamt liegen sie jedoch mit einem Stimmungswert von -38,4 auf dem vorletzten Rang.
Ein deutliches Plus von 4,6 Punkten verzeichnen in diesem Quartal die Apotheker: Mit einem Stimmungswert von -47,8 liegen sie zwar weiterhin auf dem letzten Platz, die Stimmung steigt aber seit mittlerweile fünf Quartalen kontinuierlich an und hat in dieser Zeit bereits mehr als 20 Punkte zugelegt.
Störfaktoren: Auswirkungen aktueller Ereignisse neu in den Top 3
Bei den Negativ-Faktoren nannten die Heilberufler auch in diesem Quartal Entscheidungen und Vorgaben von Politik und Selbstverwaltung (57,9 Prozent) am häufigsten, gefolgt von der eigenen Arbeitszeit (42,3 Prozent). Neu in den Top 3 ist dieses Mal der Faktor "Auswirkungen aktueller Ereignisse", die derzeit 41,9 Prozent der Heilberufler als Beeinträchtigung empfinden.
Stimmung, Lage und Erwartung der Heilberufe im Zeitverlauf
Wirtschaftliche Lage und Erwartung in den Fachgruppen
Erhebung: Repräsentative Erhebung mithilfe eines Online-Fragebogens
Erhebungszeitraum: 05.–12. März 2025
Sample: Für jede Berufsgruppe wurde eine repräsentative geschichtete Zufallsstichprobe angeschrieben. Für die aktuelle Befragung erhielten 10.000 nichtärztliche Heilberufler aus dem Strukturverzeichnis der Versorgung eine Einladung zur Befragung. Zusätzlich wurden 1.649 Heilberufler befragt, die sich zuvor zu einer regelmäßigen Teilnahme an der Befragung bereiterklärt hatten.
Rücklauf: 477 valide Fragebögen (Rücklaufquote 4,1 Prozent). Die Ergebnisse sind repräsentativ mit einem Konfidenzniveau von 95% (Konfidenzintervall < ±5%).
Über das Stimmungsbarometer
Seit Anfang 2022 erhebt die Stiftung Gesundheit parallel zur wirtschaftlichen Stimmung der niedergelassenen Ärzte auch die wirtschaftliche Lage und Erwartung der Heilberufler. Das Stimmungsbarometer Heilberufe gibt differenziert Auskunft darüber, wie die sechs größten Gruppen der niedergelassenen Heilberufler in Deutschland ihre aktuelle wirtschaftliche Lage einschätzen und welche Entwicklung sie in den kommenden sechs Monaten erwarten.
Die Stimmung der Heilberufler wird analog zum Geschäftsklima für die gewerbliche Wirtschaft des ifo Institutes (Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität München e.V.) erhoben: Aus den Antworten zur Einschätzung der aktuellen Lage und zur Erwartung werden zunächst Salden für Lage und Erwartung gebildet. Die einzelnen Gruppen werden dabei entsprechend ihres Anteils an der Grundgesamtheit gewichtet, um ein repräsentatives Stimmungsbild zu erhalten. Der Wert für die Stimmung der Heilberufler entspricht dem Mittelwert der Salden für die aktuelle Lage und die Erwartung. Mehr Details finden Sie auf unserer Seite Methodik und Berechnung.